1. Dampf – Grundlagen

    

   1. Zweiphasige Gas-Flüssigkeits-Strömungen – Dampf und Kondensat

 

 

Wir schließend dieses Kapitel ab, indem wir kurz auf die Strömung von Dampf und Kondensat in einer Leitung eingehen. Wenn sowohl die Gasphase als auch die Flüssigphase im gleichen Strömungsweg vorhanden sind, wird die Strömung als „Zweiphasige Gas-Flüssigkeits-Strömung“ oder einfach als „Zweiphasenströmung“ bezeichnet. Im Folgenden sind Beispiele aufgeführt.

 

 

 

Bei zweiphasigen Gas-Flüssigkeits-Strömungen mit Dampf und Kondensat liegt die Annahme nahe, dass sich das dichtere Kondensat unten in der Leitung befindet und der leichtere, schnellere Dampf oben. Dies trifft bei Dampf-Kondensat-Leitungen jedoch nur bedingt zu, da die tatsächliche Position und Strömung in der Leitung von verschiedenen Variablen wie beispielsweise der Strömungsgeschwindigkeit abhängt.

 

 

Im Allgemeinen liegt die empfohlene Strömungsgeschwindigkeit in Dampfleitungen zwischen 20 und 40 m/s. Laut demselben Handbuch entsteht bei der dieser Dampfgeschwindigkeit eine Ringströmung oder einer Ring-Nebel-Strömung im Kondensat. Dies wird in Abbildung 1.6 dargestellt. Selbst in horizontalen Leitungen strömt das Kondensat so, dass es nicht nur mit dem Boden der Innenseite der Leitung in Berührung kommt, sondern auch mit deren Seiten und Oberseite.

 

 

 

 

Abbildung 1.6: Ringströmung des Kondensats

 

 

Die Dampfleitung verfügt in bestimmten Abständen über Abzweigungen, durch die das Kondensat vom Boden der Leitungen abgeschieden wird. Eine vollständige Abscheidung des Kondensats ist jedoch nicht möglich, das sich ständig neues Kondensat bildet. Daher muss berücksichtigt werden, dass der Dampf bereits Feuchtigkeit enthält, wenn er am Einsatzort ankommt.